Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
— 48 —
Napoleon übertrug es als Großherzogtum Berg seinem Schwager Murat. Dieser wohnte gewöhnlich im Schlosse zu Benrath. An Sonn- und Festtagen ritt er in prunkvollem Gewände zur Stadt, um dem Gottesdienste in der Hofkirche beizuwohnen. Als tüchtiger Reüer legte er den Weg von Benrath bis Düsseldorf in einer Viertelstunde zurück, sein Gefolge weit hinter sich lassend. Unter seiner Regierung wurde eifrig an der weiteren Abtragung der Wälle und Mauern gearbeitet. Es entstanden die Breite und die Elberfelder Straße sowie die ersten Bauten an der Lindenallee, damals boule-vard Napoleon genannt.
Berg unter Napoleonischer Verwaltung. Murat regierte nur bis zuin Jahre 1808 in Berg. Auch als Herrscher dieses Landes nahm er an den Kriegszügen fernes mächtigen Schwagers teil. Nachdem er im Jahre 1808 zum Könige von Neapel ernannt worden war, übernahm zunächst Napoleon selbst die Regierung des Großherzogtums, verlieh es jedoch wenige Monate später seinem fünfjährigen Neffen, einem älteren Bruder Napoleons Iii. Dieser neue Herrscher hat sein Land nie betreten. Statt seiner regierte in Düsseldorf der Statthalter Graf Be uguot. Mehr noch als unter Murat wurden nun die Geschicke des Laudes in Wirklichkeit von Napoleon selbst geleitet. Sein Wille wurde Gesetz im Bergischen Lande. Ein frischer Zug kam in die Verwaltung. Das ganze Gebiet wurde ucich französischem Vorbilde eingeteilt und verwaltet. Unsere noch jetzt bestehende rheinische Städteordnung mit der Bürgermeister-Verfassung (ohne Magistrat) stammt aus dieser Zeit. Unter dem Namen co<le Napoleon wurde das französische Recht bei uns eingeführt, für die damalige Rechtsprechung ein großer Fortschritt. Es blieb auch hier zu Lande in Kraft bis 1900, wo das Bürgerliche Gesetzbuch die deutschen Stämme auch aus dem Gebiete der Rechtsprechung einte. Mit der Einführung des französischen Gesetzbuches war eine Umgestaltung und Vermehrung der Gerichte verbunden. Jeder bedeutendere Ort erhielt ein Amtsgericht; Städte wie Elberfeld und Essen ein Landgericht, Dusteldors aber außer den genannten Gerichten ein Cberlcindesgericht, das 1815 nach Eöln verlegt nntrde.
^ Von der Hauptstadt Spaniens aus verfügte der mächtige Franzosenkaiser 1808 die Aufhebung der Leibeigenschaft im Großherzog-tum. Im nächsten Jahre erfolgte die Abschaffung des Lehnswesens und aller Standesvorrechte im Bürger- und Bauernstande. Dies war die Befreiung des Volkes aus drückenden Verhältnissen, wie sie in Preußen Napoleons größter Gegner, der Ministerpräsident Freiherr vomstein, durchführte und dadurch fein Volk für die Freiheitskämpfe erzog.
Um den Handel zu fördern, wurde ein größerer Hafen nördlich der Kunstakademie angelegt. Zu den gewaltigen Erdarbeiten verwandte man französische Galeerensträflinge, die mit den ausgegrabenen Erdma^en den Napoleons- und den Änanasberg anschütteten.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleons
Mittelalter und Neuzeit.
37
1545-
1556
15g6-
1579-
1621-
-1563 b) Konzil zu Trident. (Mifsbräuche in der katholischen Kirche werden beseitigt, Priesterseminarien eingerichtet.) c) Hader der Protestanten, besonders der Lutheraner gegen die Reformierten. (Calvin + 1564 in Genf. Prädestinations- und Abendmahlslehre; Gemeindepresbyterium und Synode.)
2. Spanien und die Niederlande.
- :ö98 Philipp Ii. von Spanien, der Vorkämpfer des Katholizismus.
Abfall der Niederlande. Anlässe: Inquisition, Vermehrung der Bistümer, Stolz Granvellas.
-1579 1. Teil des Kampfes. Die Geusen vor dem Palaste der Statthalterin.
Albas Blutthaten, Hinrichtung Egmonts; Einfälle Wilhelms von Oranien und der Geusen.
Andere Statthalter, Alexander Farnese.
1579 Die Ütrechter Union der 7 nördlichen reformierten Staaten.
-1609 2. Teil des Kampfes. Nach Wilhelms Ermordung führt sein Sohn Moritz den Kampf weiter bis zum Waffenstillstand.
-1648 3. Teil des Kampfes.
Blüte der jungen Republik: Kolonisation (Ostindien) — Handel und Gewerbthätigkeit — Kunst und Wissenschaft (Univ. Leyden, der Maler Rembrandt; — im Süden Rubens).
3. Frankreich und die Hugenottenkriege.
Das erstarkte Königtum sucht Eroberungen
in Italien. (4 Kriege zur Zeit Maximilians, 4 Kriege zwischen Karl V. und Franz I.)
Heinrich H. besetzt die Bistümer Metz, Toul, Verdun.
Franz Ii., Karl Ix., Heinrich Iii., die 3 letzten Valois. (Einflufs ihrer Mutter Katharina von Medici.)
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Calvin_+ Philipp_Ii Philipp Stolz_Granvellas Egmonts Wilhelms_von_Oranien Wilhelms Alexander_Farnese Alexander Wilhelms Wilhelms Moritz Rembrandt Maximilians Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Heinrich_H. Heinrich Metz Franz_Ii Franz Karl_Ix. Karl_Ix. Heinrich_Iii Heinrich Katharina_von_Medici
225
des Prinzen Wilhelm, Lndwig und Heinrich, den Heldentod starben.
Dagegen erwarben sich die Holländer durch die tapfere Vertheidigung
von Leyden die größte Achtung. Leyden erhielt zur Belohnung eine
Universität (1575). Requesens starb 1576, und dem Staatsrath, der
vorläufig die Angelegenheiten leitete, fehlte Einheit. Die nicht be-
zahlten spanischen Söldner durchzogen plündernd und mordend das Land
und bewirkten dadurch eine Vereinigung von Holland und Seeland auf der
einen und von den meisten übrigen Provinzen auf der anderen Seite, die
sogenannte Pacification zu Gent (1576). Die Staaten verpflichte-
ten sich, gemeinschaftlich die fremden Söldner zu vertreiben, die Gene-
ralstaaten zu berufen, jede Religion zu dulden.
Der Nachfolger von Requesens war Don Johann von Oestreich.
Er unterhandelte wegen des Friedens und bestätigte durch das söge-
nannte ewige Edict die Pacification von Gent (1577). Dennoch er-
kannten ihn Holland und Seeland nicht als Regenten an. Als Don
Johann plötzlich daß feste Namur besetzte und durch List Antwerpen in
seine Gewalt zu bringen suchte, da erkannten die Niederländer den spa-
nischen Verrath und alle Provinzen mit Ausnahme von Namur und
Luxemburg erklärten sich gegen Don Johann. Brabant ernannte Wil-
Helm von Oranien zum Regenten, der brabantische Adel aber rief den
Erzherzog Matthias von Oestreich, den Bruder Rudolfs Ii. her-
bei. Doch blieb die Leitung der Angelegenheiten fast völlig in den
Händen Ocaniens, und der Erzherzog verließ die Niederlande bald wie-
der. Don Johann starb 1578.
Einem festen Bunde zwischen den Provinzen des Nordens und des
Südens stand die Verschiedenheit in Sprache, Sitte und Glauben ent-
gegen. Die wallonischen Landschaften Artois, Hennegau und Douai
schlossen am 5. Januar 1579 einen Bund zur Aufrechthaltung der ka-
katholischen Religion. Dagegen bewirkte Oranien, daß die Stände von
Holland, Seeland, Gröningen, Utrecht, Zütphen, Friesland und Geldern
zu Utrecht 1579 die Union der nachher sogenannten Vereinigten
Niederlande unterschrieben.
Der von Don Johann ernannte, von Philipp Ii. bestätigte Statt-
halter Alexander von Parma war ein großer Feldherr und Staats-
mann. Ec bediente sich abwechselnd der Mittel der Gewalt und der
Ueberredung, um die niederländischen Provinzen zum Gehorsam gegen
Philipp Ii. zurückzuführen. Die Eroberung von Mastricht bestimmte die
Wallonen sich mit dem König auszusöhnen. Nun wurde der Kampf der
Nordprovinzen immer verzweifelter. Oranien sann auf auswärtige Hülse
und erreichte es, daß der Herzog Franz von Anjou, Bruder des
Königs Heinrich Iii. von Frankreich, zum Beherrscher der Niederlande
erkoren wurde. Erst jetzt (1581) sagte sich die Union völlig von Phi-
lipp Ii. los. Der Herzog von Anjou erschien zwar mit 14,000 Mann,
leistete aber im Kriege wenig und verließ bereits 1583 die Niederlande
wieder.
Schon 1580 hatte Philipp Ii. den Prinzen von Oranien geächtet
und einen Preis von 25,000 Goldkronen und den Adel darauf gesetzt,
wenn ihn jemand lebendig oder todt liefern würde. Mehrere Mordver-
suche waren mißlungen; aber 1584 schoß ihn zu Delft Balthasar
Gerhard mitten durch den Leib, daß er niederfiel und dem Geist aufgab.
15
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Heinrich Heinrich Requesens Don_Johann_von_Oestreich Johann Johann Johann Johann Matthias_von_Oestreich Rudolfs Johann Johann Don_Johann Johann Philipp_Ii Philipp Alexander_von_Parma Alexander Philipp_Ii Philipp Franz_von_Anjou Franz Heinrich_Iii Heinrich Anjou Philipp_Ii Philipp Balthasar
Gerhard
Extrahierte Ortsnamen: Holland Seeland Gent Holland Seeland Antwerpen Namur Luxemburg Rudolfs Händen_Ocaniens Niederlande Hennegau Douai Holland Seeland Utrecht Friesland Frankreich Niederlande Niederlande
49. Philipp Ii. und die Niederlande. 201
Landes ein. Da aber das Reich keine Truppen aufstellte, um seinen Das Reich lt Forderungen Nachdruck zu geben, lehnte Philipp Ii. entschieden jede Ein- die^\J^nbet Mischung ab.
Um das Steuerbewilligungsrecht der Stnde mittelbar aufzuheben,
schrieb Alba eine Warenumsatzsteuer von 10 v. H. (spter 3% v. H.)
des Preises bei der Ausfuhr, 10 v. H. von jeglicher beweglichen Habe, 5 v. H. bei Verkauf von Grundeigentum, dazu eine einmalige Ver-mgenssteuer von 1 v. H. aus. Nun geriet Handel und Wandel ins Stocken. Viele wanderten aus. Brotlos gewordene Männer verbanden sich mit flchtigen Kalvinisten und stiegen zu Schiffe, um als Meer-gensen" spanische Schiffe zu plndern. Die Besetzung von Brielle (Maasmndung) gab das Zeichen zur Erhebung fr Holland, Seeland, Aufstand See-Utrecht und Westfriesland, die Oranien zu ihrem Statthalter erwhlten Hollands"is72 (1572). Alba wurde abberufen (1573).
c. Umsichgreifen des Aufstandes (1581). Don Luis Requensens Requesens. y Znniga erhielt an seiner Stelle die Oberstatthalterwrde. Er trat auer in religisen Fragen vershnlicher auf. Auf der Mooker Hetde @wt auf der (zwischen Waal und Maas) erlag ein von den Brdern Oraniens heran- 5mdlei $eibe' gefhrtes Heer der spanischen Kriegskunst. Dagegen behauptete sich Leiden gegen die Umklammerung der feindlichen Truppen (1574). Leiden is?4. Zum Lohn fr seine Ausdauer erhielt es eine Universitt. Nach Re-qnesens' Tode (1576) erregten die unbezahlten spanischen Mietstruppen Requesens t. einen entsetzlichen Aufuhr. So kam es, da sich elf der sdlichen Pro- .Die spanische vinzen, welche noch treu geblieben waren, durch die Pacifikation 5une"' von Gent" mit Holland und Seeland zur Vertreibung der auslndischen Pacifikation Soldaten verbanden (1576). Don Juan d'austria, Requesens' Nach- tion ent' folger, suchte erst durch Verhandlungen, dann durch das Schwert diesen dn Juan Bund zu trennen. Er trug sich mit dem Gedanken, die schottische b 9tuftm' Knigin Maria Stuart aus der Gefangenschaft zu befreien und mit ihrer Hand die Knigskronen von England und Schottland zu erringen.
Darum von Philipp Ii. nicht ausreichend untersttzt, starb er, von innerem Gram verzehrt, schon im Jahre 1578. Eine vorzgliche Wahl traf der König, indem er jetzt Alexander Farnese, den Sohn der Alexander Margarethe von Parma, nach den Niederlanden sandte. Ein gewandter on *orma' Staatsmann und groer Feldherr, breitete er die auf einen kleinen Teil des Landes beschrnkte Herrschaft Philipps Ii. durch geschickte Verhandlungen wie mit dem Schwerte in der Hand aus. Durch mehrere Zugestndnisse bewog er die sdlichen wallonischen Landschaften Die wallonischen zum Anschlu an Spanien. Darauf verbanden sich Holland, See- kehren ^Philipp land, Utrecht, Geldern, Oberyssel, Groningen und Friesland urdc-zur Utrechter Union (1579). Im folgenden Jahre chtete der König utrechter unioni den Drnier. Nun sagten sich die Generalstaaten jener Provinzen Lossagung von frmlich von Philipp los. Pmpp issi.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Luis_Requensens_Requesens Znniga Maria_Stuart Maria Philipp_Ii Philipp Alexander_Farnese Alexander Alexander_Margarethe_von_Parma Alexander Philipps Philipps Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Holland Seeland Maas Oraniens Holland Seeland England Schottland Schwerte Spanien Holland Utrecht Oberyssel Groningen Friesland
- 155 —
darauf von dem Erzbischof von Köln, der mit seinen Städten in Streit lag, zu Hilfe gerufen, belagerte Karl 1474 die Stadt Neufs, während die Schweizer, von König Ludwig Xi. von Frankreich gewonnen, gegen die burgundisehe Herrschaft im Waadtlande die Waffen erhoben. Da die Bürger von Neufs sich bis zur Ankunft eines hauptsächlich durch die Hilfe der bedrohten Hansastädte aufgebrachten und von Albrecht Achilles geführten Eeichsheeres mit Erfolg verteidigten, beschloß Karl sich 1475 Lothringens zu bemächtigen und von dort aus die Eidgenossen anzugreifen, aber seine Macht wurde 1476 durch die Siege der Schweizer bei Grans on am Neufchateler See und Murten am Murtener See gebrochen, und als dieselben dem Herzog Ren6 Ii.1) zur Wiedergewinnung Lothringens zu Hilfe zogen, verlor er 5. Januar 1477 bei Nancy Sieg und Leben. Maria vermählte sich nun, da Ludwig Xi. die Landschaften, welche er als französische Lehen in Anspruch nehmen konnte, besetzen liefs, mit Maximilian, welcher durch den Sieg bei Guinegate über die Franzosen 1479 den Besitz der niederländischen Gebiete behauptete. Nach dem frühen Tode Marias 1482 führte Maximilian im Widerspruch mit den niederländischen Ständen die Regentschaft für seinen unmündigen Sohn Philipp. 1488 bei einem zünf-tischen Aufstande in Brügge gefangen genommen, wurde Max durch ein vom Kaiser herangeführtes Keichsheer, das der schwäbische Bund aufgebracht hatte, befreit. Während dasselbe unter dem tapfern Albrecht von Sachsen bis 1492 die Niederlande völlig unterwarf, zog Max nach dem Tode des Königs Mathias in Wien ein, verjagte die Ungarn aus Ostreich und nötigte den inzwischen in Ungarn anerkannten König Ladislaus 1491 im Prefsburger Frieden zu dem Zugeständnis der Nachfolge in Ungarn. Frankreich erkannte 1493 Maximilians Herrschaft in den Niederlanden an und behauptete von der burgundischen Erbschaft nur die Bourgogne. — So war durch Max die haba-burgische Macht im Osten und Westen ruhmreich hergestellt und eine weltgeschichtliche Zukunft für dieselbe eröffnet.
*) Das Herzogtum Lothringen kam, als der Mannesstamm des 1048 dort eingesetzten Grafen Gerhard von Elsafs ausstarb, durch Vermählung der Erbtochter mit Ren6 I., Graf v. Provence und Titular-könig von Neapel, 1431 an das Haus Anjou (abstammend von Karl v. Anjou, Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich). Rene H., Sohn von Renös I. Tochter und dem Grafen Friedrich v. Yaudemont, begründete eine neue Dynastie, welche bis 1735 im Besitz des Herzogtums blieb, zum deutschen Reich gehörig, aber thatsächlich selbständig.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_Xi Ludwig Albrecht_Achilles Albrecht Karl Karl Grans Nancy_Sieg Maria Maria Ludwig_Xi Ludwig Maximilian Maximilian Marias Maximilian Maximilian Philipp Philipp Max Albrecht Max Max Ladislaus Maximilians Max Gerhard_von_Elsafs Karl_v Karl Anjou Ludwigs_Ix Ludwigs Rene_H. Friedrich_v Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Neufchateler_See Murten Lothringens Marias Sachsen Niederlande Königs_Mathias Wien Ungarn Ostreich Ungarn Ungarn Frankreich Maximilians Niederlanden Lothringen Neapel Haus_Anjou Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
— 117 —
381. Warum war ein Vertreter der Zentralgewalt nötig?
1. Als Hüter der gesetzmäßigen Ordnung im Reiche.
2. Als Anführer gegen die zahlreichen äußeren Feinde des Reiches.
3. Als Beschützer vor den übermütigenbedrückern im Reiche.
382. Wer wünschte im Reiche einen König?
1. Die geistlichen Fürsten verlangten Schutz gegen Polen, Ungarn, Böhmen und Franzosen.
2. Der Papst brauchte Schutz gegen das ihm zu mächtig werdende Frankreich.
3. Die kleinen Adligen forderten Schutz gegen die Großen des Reiches.
4. Die Bürger riefen nach Schutz für ihre Handelszüge und ihre Freiheiten.
383. Inwiefern griffen die Städte während des Interregnums zur Selbsthilfe?
1. Mainz, Worms und Oppenheim traten 1254 zum (ersten) rheinischen Städtebunde zusammen.
2. Fast alle größeren Städte am Rheine selbst oder in dessen Nähe schlossen sich noch in demselben Jahre an :
a) Zunächst die am Rheine selbst gelegenen: Basel, Straßburg, Speyer, Köln, Frankfurt, Boppard, Bonn, Wesel.
b) Später auch tiefer landeinwärts gelegene Orte: Fulda, Regensburg, Nürnberg, Metz, Trier, Bremen.
3. Die benachbarten Fürsten traten der Einigung und dem von ihr begründeten Landfrieden ebenfalls bei:
a) Die Herzöge von Bayern, die Grafen von Württemberg (der Deutschorden).
b) Die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier.
4. Der Bund erlangte 1255 die Anerkennung Wilhelms von Holland.
384. Wodurch wurde die Doppelwahl bewirkt?
1. Durch zwei infolge Uneinigkeit sich bildende Parteien:
a) Die Anhänger des Erzbischofs Konrad von Köln.
b) Die Parteigänger des Erzbischofs Arnold von Trier.
2. Durch die bestimmten Interessen dieser Parteien:
a) Die kölnische Partei wählte wegen ihrer Handelsbeziehungen zu England Richard von Cornwall (den Schwager des verstorbenen Kaisers).
b) Die trierische Partei entschied sich infolge franzö-sischeneinf lusses für A 1 f o n s X. von Kastilien (den Enkel Philipps von Schwaben).
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Metz Wilhelms Konrad_von_Köln Konrad Arnold_von_Trier England_Richard_von_Cornwall Philipps Philipps
99
Das Zeitalter Philipps Ii. und Elisabeths.
die nördlichen Provinzen auf einer Synode in Dordrecht den Hei-
delberger Katechismus angenommen, den Calvinismus zur Landes-
religion erhoben und mit den eingezogenen Kirchengütern ihre Streitkräfte
vermehrt. Bald nachher ftarb Zuniga, und bis zur Ankunft des neuen Statt- 1576.
Halters leitete der Staatsrath die Verwaltung und Militärmacht. Da
derselbe aber außer Stand war, den Uebermuth der verwilderten unbezahlten
Truppen zu bändigen, und diese die reichen Städte Maestricht und Ant-
werpen mit Raub, Mord und grausenhafter Verwüstung heimsuchten, so
gelang es dem in den nördlichen Provinzen mit hoher Macht bekleideten
Oranien, sämmtlichelandschaften in dem Genter Vertrag (Pacisication) 1576.
zu dem Beschluß zu vereinigen, sich gegenseitig mit Gut und Blut zur Ver-
treibung der spanischen Heere beizustehen, und bis zur Regulirung der kirch-
lichen Angelegenheiten durch einen allgemeinen Reichstag die Strafbefehle
wegen der Religion unvollstreckt zu lassen. Diese Punkte bildeten auch die
Grundlage des zwischen dem neuen spanischen Statthalter Don Juan und^g^g"
den Landschaften abgeschlossenen ewigen Vertrags. Aber die unbe- 1577.
stimmte Fassung des Artikels über Religionsduldung, verbunden mit
einer gleichzeitigen drohenden Kreuzbulle des Papstes, bewog die Staaten
Holland und Seeland dem ewigen Vertrag nicht beizutreten, sondern
den Kampf sortzusetzen. Bald merkten auch die übrigen Provinzen, daß
Juan nicht redlich zu Werke gehe, bei Aemterbesetzungen Spanier vorziehe,
neue Religionsverfolgungen vorbereite und sich der widerspenstigen Städte
mit Gewalt zu bemächtigen suche. Die Stände von Brabant kündigten ihm
daher den Gehorsam auf und wählten Oranien zum Statthalter (Ru-
wart), setzten ihm aber, als der einheimische Adel aus Neid und die Streng-
gläubigen aus Religionseifer den calvinischen Oranien nicht liebten, den
Erzherzog Matthias von Oeftreich zur Seite, indeß die französisch-
redenden Wallonischen Landschaften (Hennegau und Artois) ein
Bündniß mit dem Herzog Franz von Anjou eingingen. So mehrte
sich der Widerstand und die Zahl der Feinde in demselben Augenblick, als
Don Juan im Verdruß über das Scheitern seiner Plane starb.
§.527. Al ex an d er Farnese v on Parma (1578—1592). Aber
gerade die Spaltung der Herrschermacht, wodurch die Interessen getheilt
und Eifersucht und Zwistigkeit genährt wurden, machten es dem klugen,
mit ausgezeichneten Feldherrngaben ausgerüsteten Nachfolger Don Juan's,
dem Herzoge Alexander Farnese von Parma (Sohn der Statthal-
terin Margaretha) möglich, die wankende Herrschaft Spaniens im Süden
zu erhalten. Er weckte den Neid der brabanter Edelleute gegen Oranien und
den Religionseifer des katholischen Südens gegen den evangelischen Norden.
Dies bewog Oranien durch die Utrechter Union die nördlichen Staaten 1579.
(Holland, Seeland, Geldern, Utrecht, Friesland, Gröningen) in einen engem
Bund zu gemeinsamem Wirken und zur Abstellung alles Religionszwanges
7*
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Philipps Matthias_von_Oeftreich Franz_von_Anjou Franz Alexander_Farnese_von_Parma Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Dordrecht Holland Seeland Brabant Hennegau Spaniens Holland Seeland Utrecht Friesland
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Oraniens August Ferdinand_von_Toledo Ferdinand Luis_de_Zuüiga Oranien_Ruwaert_von_Brabant Matthias Alexander_von_Parma_Generalstatthalter Alexander Sebastian August Moritz_von_Oranien
Extrahierte Ortsnamen: Holland Seeland Holland Albas Holland Seeland Mooker_Heide Holland Seeland Hennegau Arras Utrecht Spanien Holland Seeland Antwerpen Frankreich
29 \
den, der aber bei Lebzeiten Frledrich's, wenn
man davon absiehr, daß ec Aachen (im 1.1246)
und einige andere Ocre am Niederrhein Eroberte,
obne allen Einfluß auf die Ang iegenheiten
Ternschlands blieb. Ader auch nachdem Frie-
drich gestorben und Koi-rad Iv. nach I'aii-m
abgezogen war, konnte Wilhelm in Tcurschiand
zu keinem Ansehen gelangen. Ern war er in
einen diu igea Krieg mit der Gräfin» Marga-
retha von Flandern verwickelt, und, als
derselbe durch einen Frieden bcig.lcgt war. zer-
fiel er nur leinen Bundesgenossen, den Friesen.
Als er auf einem Zug bei Me den blick über
das Eis setzen wollte, brach er nur seinem Pferde
ein, und wurde von ihnen erschlagen (26sten.
Jan. 1.256).
§. 53.
Richard von Corn»vallis und Alphons
von Casiliien.
Da bei Wilhelms Tode der Erzbischoff von
Mainz, der sich die Leitung des Wahlgeschäftes
sonst zueigneke, in Gefangenschaft des Herzogs
Lubrechl von Braunschweig befand; so fiel die
Wahl, die in Frankfurt am Main vorgenommcn
wurde, zwiespältig aus, indem die eine Parrei,
an deren Sp-tze der Erzbischoff von Trier stand,
den König Alp hon s von Easttllen, einen
Enkel Philipps von Schwaben, der wegen sei-
ner astronomischen Kenntnisse und einiger ziem-
lich u. weisen Aussprüche der Weile genannt
wird, zum Oberhaupt des Reiches erwählte (im
I. 1256), die andere aber, deren Haupt der
Elzdischoss von Köln war, ihre Stimmen an
den reichen Herzog Richard von Eornwal-
ltö verkaufte (.im Jauner 1257). Alphvns.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
236
sitz ergriffen worden war, dazu als Entschädigung für Orange
das Oberquartier Geldern; Savoyen: Sicilien als Königreich und
das Recht der eventuellen Nachfolge in Spanien, dessen prak-
tische Bedeutung jedoch Philipp У. durch ein neues Erbgesetz
bedeutend minderte.
Nach einem weiteren Feldzug am Oberrhein, der zur Wieder-
eroberung Landaus und Freiburgs durch Marschall Villars führte,
wurde zwischen Frankreich und Oesterreich 7. März
1714 der Friede von Rastatt, zwischen Frankreich
und dem Reich 8. September 1714 der Friede von Baden
(an der Limmat) geschlossen : Frankreich gab, entsprechend den
Utrechter Festsetzungen, Breisach, Freiburg und Kehl zurück,
behielt aber alle seine früheren Erwerbungen auf dem linken
Rheinufer; die Ryswicker Klausel (s. S. 228) wurde erneuert;
die Kurfürsten von Köln und Bayern wurden in alle ihre Rechte
und Besitzungen wieder eingesetzt, wobei sich der Kaiser Aus-
tausch Bayerns gegen andere Gebiete vorbehielt. Die spanischen
Niederlande, Mailand, Neapel und Sardinien kamen, wie schon
im Utrechter Frieden vorgesehen war, an Oesterreich. Zwischen
Karl Iii. und Philipp У. wurde ein formeller Frieden nicht ge-
schlossen. — Letzterer verhängte in Katalonien schwere Straf-
gerichte und hob hier, wie in Aragonien und Valencia, die alten
Verfassungen vollends auf.
§71. West- und Südeuropa nach dem spanischen Erbfolgekrieg.
Die neuen Regierungen in England, Frankreich und Spanien.
In England folgte auf Königin Anna 1714 der erste König aus dem
w elfisch en (hannoverschen) Haus Georg I. (1714—27); sogar der eng-
lischen Sprache unkundig, iiberliess er die Regierung ganz seinen Ministern,
die er sofort aus der Partei der Whigs nahm. Ein schottischer Aufstand zu
Gunsten Jakob Stuarts wurde rasch unterdrückt (Anfang 1716). Die Stuart’sche
Erhebung war von Ludwig Xiv. begünstigt worden, der aber 1. Sept. 1715
starb; er hinterliess Frankreich, das in seiner Industrie zurück-
gekommen, sehr verarmt, mit Staatsschitiden von etwa 12 Milliarden heutigen
Geldwerts belastet war und seit-lange an einem regelmässigen Fehlbetrag von
bedeutender Höhe litt, seinem fünfjährigen Urenkel Ludwig Xv. (1715—74),
für den unter Zustimmung des Pariser Parlaments, aber im Widerspruch mit
Ludwigs Xiv. Testament, der Herzog Philipp von Orleans, der geistvolle,
aber liederliche Sohn der Elisabeth Charlotte von der Pfalz, die unumschränkte
vormundschaftliche Regierung an sich riss; dieser machte zum leitenden Minister
seinen Erzieher, den sittenlosen Abbé Dubois. In Spanien beherrschte den
König Philipp V. seine zweite Gemahlin Elisabeth von Parma, die den
Vermittler ihrer Ehe, Kardinal Alberöni, zum allmächtigen Minister machte;
dieser war bemüht, durch Reformen im Innern Spanien wieder emporzubringen,
aber seine äussere Politik ging, den ehrgeizigen Absichten der Königin ent-
sprechend, darauf aus, die durch den Utrechter Frieden geschaffene Lage zu
Gunsten Spaniens zu ändern und deshalb den Mächten, die den Frieden ge-
schlossen hatten, Schwierigkeiten zu bereiten, Grossbritannien durch Unter-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_У Philipp Karl_Iii Karl Philipp_У Philipp Jakob_Stuarts Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xv. Ludwigs Philipp_von_Orleans Philipp Elisabeth_Charlotte Dubois Philipp_V. Philipp_V. Elisabeth_von_Parma Kardinal_Alberöni
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Freiburgs Frankreich Oesterreich Rastatt Frankreich Baden Frankreich Breisach Freiburg Kehl Bayerns Mailand Neapel Sardinien Oesterreich Katalonien Aragonien Valencia Südeuropa England Frankreich Spanien England Frankreich Spanien Spanien Spaniens Grossbritannien